Ein großes Fest zu alter Zeit in Langeln war die Konfirmation. Das ganze Dorf nahm geschlossen an der Feier teil, ob die einzelnen Familien zu konfirmierenden Kindern hatten oder nicht. Ein Fremder der zufällig im Dorf weilte sagte: „Langeln feiert heute Konfirmation“ So stark stand das Dorf unter den Eindruck dieses Ereignisses. Die ganze Dorffamilie rüstete sich für ihr Fest. Schon tagelang vorher konnten auch Unbeteiligte ein Teil der Vorbereitungen zum Fest miterleben. Mit großen Tragen, wo mehrere Kuchenbleche drauf befördert wurden ging es zum Bäcker. Kuchen aller Art entstanden unter den tüchtigen Händen der Kofirmationsmütter. Allen voran die „Langelnsche Fette“, ein gehaltvoller Zuckerkuchen, der bei keiner großen Feier fehlen durfte. Während dieser und anderen Vorbereitungen brachten Nachbarn, Verwandte und Bekannte schon die Geschenke für die Konfirmanden, die viele Tage vor und nach dem Fest im Konfirmationshause in der Feststube auf einen langen Tisch für jedermann zur Besichtigung ausgebreitet lagen. Am Tage der Konfirmandenprüfung, eine Woche vor der Einsegnung, wurde bei einer an der Konfirmation selbst beteiligten Familien der gesamte Jahrgang mit Pfarrer- und Lehrerfamilien zum Kaffee und Abendbrot eingeladen. Am Sonnabend vor der Konfirmation kamen die Mädchen und Jungen mit ihren geschenkt erhaltenen Blumen und mit selbst gebundenen Girlanden, schmückten Altar, Kanzel Orgel und die Eingangsportale der Kirche. Die Haustüren ihrer eigenen Wohnungen erhielten meist eine aus Tannenhecke mit künstlichen Blumen versehende Umrahmung. Alle Wege von der Kirche bis zu den Wohnungen der Kinder wurden mit grün bestreut. Nach der am Sonnabend üblichen Beichte trugen die Mädchen den Konfirmationskuchen aus. Bei den Jungen besorgten diese Gänge Mädchen aus der Nachbarschaft. Auch eine Art Nachbarschaftshilfe, die in Langeln von alters her bis in die Gegenwart gepflegt wird. Am Konfirmationstag selbst kamen die Eltern aber auch Paten und Verwandte eine halbe Stunde vor Beginn des Gottesdienstes zur Elternbeichte. Nach der Konfirmation wurde wieder wie schon bei der Prüfung zu Kaffee und Abendbrot von einer Familie eingeladen. Dies geschah meist auf freier Wiese um z.B. auch die sogenannten „Abschiedsspiele aus der Kinderzeit“ stattfanden. Dass Fest in der einzelnen Familie fand auch ohne die Konfirmanden statt und dauerte bis in die frühen Morgenstunden.