Pastor Wilhelm Posewitz berichtet über Sitten und Gebräuche in Langeln aus dem Jahre 1634. Er beklagt sich in seinen Schreiben an den Grafen über die damaligen unhaltbaren Zustände an den Sonn- und Feiertagen.
- In Langeln wird am Sonntag zweimal gepredigt, morgens um 7.00 Uhr und mittags um 12.00 Uhr noch einmal, außer zu Erntezeiten da fällt die Mittagspredigt aus.
- Die Wochenpredigten werden am Donnerstag gehalten, aber zu Erntezeiten wird sie eingestellt.
- Verordnete Betstunden werden am Montag gehalten.
- Die Bitmessen nach Ostern werden morgens um 3 Uhr eingeläutet. Zu diesen Messen kommen vor allen Dingen die Männer sehr schläfrig und in geringer Zahl.
- Sonntags vor der Predigt schenkt der Krüger Branntwein und Bier aus, sodass sie schläfrig oder schlafend teilnehmen oder gar nicht erscheinen und im Krug sitzenbleiben.
- Die Knechte halten am Sonntag ihren eigenen Sauftag in einem sonderlichen Hause ab. Sie trinken ihr eigenes Bier oder holen es aus der Stadt.
- Die Knechte führen leichtfertige Reden, tanzen mit Mädel, singen und springen das sich so mancher wundert.
- Die Ackerleute schämen sich auch nicht sonntags ihre Arbeit zu erledigen die sie in der Woche erledigen sollten. Es ist ein schlechtes Beispiel für die Kinder und das Gesinde, wenn sie nicht an der Predigt teilnehmen.
- Einzelne Personen waren 2 oder 3 Jahre nicht in der Kirche. Wie soll er sich verhalten?
Es zeigt das es schon damals sich die Pastoren über die Unchristlichkeit der Dorf Bevölkerung beschwerten und sich vor allen Dingen über die Saufgelage beklagten.