Die Monatsgeschichte

Juni 2022: Arme Frau

Die Armut war nach den 2. Weltkrieg auch in Langeln groß. So gab es eine arme Frau Namens Dahlewitz, die sehr bekannt war. Sie kannte viele Geburtstage im Ort, sodass sie den Geburtstagskindern ein Ständchen brachte und somit auf ein Stück Kuchen oder andere Lebensmittel hoffen konnte. In den meisten Fällen soll dies auch so gewesen sein. Aber es gab auch mindestens eine Begebenheit, wo das nicht der Fall war. Die Dallewitsche wie sie auch genannt wurde, hatte noch eine andere Möglichkeit für sich entdeckt ihren Hunger zu bekämpfen. In Langeln gab es in dieser Zeit viele private Hausschlachtungen und man sah oft das blutige Wasser vom Hof auf die Straße laufen. So erkannte sie wo ein Schwein geschlachtet wurde. Auch hier gab sie oft ein Ständchen oder bat einfach nur um etwas Brühe oder Wurst. Diesen Umstand nutzen aber ein paar Schelme, um der armen Frau einen Streich zu spielen. Sie ließen rot gefärbtes Wasser vom Hof laufen und täuschten so ein Schlachten vor. So hatte dann die arme Frau nur das Gelächter auf ihrer Seite aber keine Lebensmittel.

Dies war die Ausnahme, denn viele Langelsche unterstützen sie und ihre Familie auch so mit Lebensmitteln und manchmal auch mit etwas Geld.