Das Gemeindebackhaus wurde 1780 erbaut und war somit die älteste Bäckerei in Langeln. Seit 1891 war es für 42 Jahre im Besitz der Familie Schmidt. Die Pachtzeit lief über 6 Jahre, wurde aber immer wieder verlängert. Das Pachtgeld machte bis 1900 alle Vierteljahr 21,25 Mark aus. Das an die Gemeindekasse abzuführende Backgeld betrug 1 Pfennig für ein Brot, für Obstkuchen 10 Pfennig und für alle anderen Kuchen, wie z.B. Zuckerkuchen 8 Pfennig. Heizmaterial für den Backofen war Holz, das der Harz lieferte. Für die Lieferung sorgte ein Bauer mit seinem Fuhrwerk, der auch die Arbeitsleute stellte. Diese gingen der Beschäftigung nicht ungern nach, gab es doch vom Backhausinhaber für sie dann stets eine besonders gute Verpflegung und einen besonderen Zutrunk. Der Bauer erhielt ein Entgelt von 6 Mark. Um 4 Uhr morgens begann in der Gemeindebäckerei die Arbeit. Der Bäcker nahm seinen Weg durchs Dorf, schlug mit einem Stock laut und vernehmlich gegen die Haustore und rief: „Knäen“ (Kneten). Um 5 Uhr erschienen die Frauen mit ihrem Teig und richteten ihn im Backhaus zu. Das Brot wurde in den vorgeheizten Ofen geschoben und dann hieß es warten, bis das Brot schön Braun und knusprig wieder herauskam. Während dieser Zeit wurde das Neueste ausgetauscht. Wenn dann der Klatsch im Dorf zugange war, hieß es nur „das wurde im Backhaus erzählt“ Um 7.00 Uhr verließ das erste Brot den Backofen, das dann in der Kiepe nach Hause getragen wurde. 1933 ging das Gemeindebackhaus in Privathand über. Der Bäcker Gustav Festerling (Mörker) erwarb die Bäckerei. In Betrieb war sie bis 1961, zuletzt geführt vom Sohn Helmut Festerling.