Die Monatsgeschichte

Mai 2025: Das Ende des 2. Weltkrieges

Die letzten Tage des 2. Weltkrieges führten den Krieg auch unmittelbar nach Langeln. Es wurde angeordnet das die Bevölkerung bei Fliegeralarm die Kellerräume aufzusuchen hatten. Kam es zu diesem Alarm wurde eine Handsirene durch das Dorf getragen. Dies machte nicht nur Kinder neugierig, die der Sirene hinterherliefen, auch Erwachsene erkundigten sich in aller Seelen Ruhe auf der Straße nach dem Ereignis. Dies änderte sich nach dem 11. Januar 1945 als sich über dem Nachbarort Schmatzfeld heftige Luftkämpfe abspielten. Auch auf Langelnscher Flur fand man später die Leichen und Flugzeugreste der deutschen und amerikanischen Maschinen. Beim Anblick der Kampfesreste atmete jeder auf, dass sich das Ganze auf freier Feldflur abgespielt und so keine der umliegenden Ortschaften Schaden erlitten hatte. Von nun an machten die Langelner des Öfteren Bekanntschaft mit Flugzeugen. Am 19.Februar 1945 flogen kreisend und schießend deutsche und andere Flieger so dicht über den Pfarrgarten das man annehmen konnte sie mit ihren Tragflächen in den Boden stoßen oder an Bäumen oder Büschen hängen blieben. Es wurden auch einige Häuser durch die Beschießung im Tiefflug Fenster und Dachstühle beschädigt. Jetzt wagte es keiner mehr bei Alarm auf die Straße, oder sogar aufs Feld zu gehen und man suchte die Kellerräume auf. Am 22. Februar 1945 beobachtete man von Langeln aus, wie Wernigerode durch Luftkämpfe in Mitleidenschaft gezogen wurde. Auf Anordnung fällten am 1.Ostertag deutsche Soldaten bei strömenden Regen Pappelbäume, die am Ortsausgang Richtung Heudeber standen. Sie sollten als Panzersperren dienen und wurde unter anderen quer über der Hauptstraße am Hinzehof gelegt. Das Kriegsgeschehen begann in seinen Endphasen sich auch im Dorfe zu zeigen. Nachts hörte man des Öfteren deutsche Soldaten fast lautlos die Straßen entlang huschen, nur die rechte oder linke Straßenseite benutzend. Bald schwirrten Gerüchte in den Ort, dass die Amerikaner nur noch wenige Kilometer vor Wernigerode ständen. Vom Harz her dröhnte jetzt Tag und Nacht das Schießen der Kämpfenden. Der Brocken schien in Flammen zu stehen, das Brockenhotel brannte, und ein schaurig schönes Bild entstand gleich einer untergehenden Sonne. Auf der Heerstraße zogen immer wieder Kolonnen deutscher Soldaten. Sie boten ein Bild des leibhaftigen Elends. In einem trotstlosen Zustand, alt, krank, z.T. lahm an Stöcken gehend, die Gesichter erstorben, schleppten sie sich die Landstraße entlang. Auch Truppen von gefangenen Russen gingen denselben Weg, bei ihnen das gleiche Bild. Am 11. April 1945 kam für unseren Ort wirklich der Kriegsschluss. Es durchzogen widersprüchliche Gerüchte über die Stellungen der Amerikaner das Dorf. Niemand wusste Genaueres. Am Morgen stand in der Hauptstraße noch ein Trupp junger deutscher Soldaten, als über ihren Köpfen zum Zeichen der kampflosen Übergabe des Ortes bereits weiße Tücher hingen. Der Trupp marschierte noch ein Stück Richtung Heudeber, da nahten amerikanische Panzer, überholten und umkreisten sie und in kürzester Zeit waren die Deutschen Gefangene der Amerikaner. So war Langeln am Kriegsende in amerikanischen Händen.