Im Jahre 1948 den MAS (Maschinen Ausleihstation) von staatlicher Seite die Aufgabe gestellt, die von ihr zu leistende Produktionshilfe mit der politischen und kulturellen Betreuung der werktätigen Bauern zu verbinden. So wurde der Grundstein für den Bau des Kulturhauses Langeln gelegt. Es wurde im Bereich des ehemaligen Amtshofes in freiwilliger Arbeit im Rahmen des Aufrufs “Wir bauen auf“ errichtet. 1950 wurde das Kulturhaus, das für die kulturellen Bedürfnisse der Bevölkerung von Langeln und darüber hinaus eine große Bedeutung erhalten sollte, seiner Bestimmung übergeben.Das Haus verfügte über einen Saal mit 120 Plätzen, eine Bauernstube mit rustikaler Einrichtung, einen kleinen Versammlungsraum mit ca. 25 Plätzen, eine Bibliothek, sowie später eine Wohnung i9m Obergeschoß. Außerdem hatte es einen Filmvorführraum, sanitäre Anlagen und einen großen Garten. Eine kleine Kantine versorgte die Gäste des Hauses.Unter der Leitung des 1. Kulturhausleiter, Hans Guder, wurden vielfältige Veranstaltungen organisiert. Er hatte auch maßgeblichen Anteil an der Gründung neuer Kulturgruppen, wie z.B. eine Laienspielgruppe und ein MAS – Chor. Auch bei der Entstehung des Blasorchester Langeln hatte er einen großen Anteil, in den er von der MAS Osterwieck Musikinstrumente nach Langeln brachte.
Untrennbar verbunden mit der Geschichte der MAS und der Entstehung des Kulturellen Lebens in Langeln ist der Name Reinhold Winkler. Er war Gründer und Redakteur der MAS – Betriebszeitung “Der Brockenblick“. Die Zeitung erschien monatlich und informierte die Leser über das politische, wirtschaftliche und kulturelle Geschehen. Reinhold Winkler war es auch, der nach einer entsprechenden Ausbildung die Berechtigung erwarb, MAS – Angehörige und Interessierte aus der Bevölkerung zum Führen von Moped, Motorrad und PKW auszubilden. Die Fahrschulausbildung im Kulturhaus Langeln erstrecke sich von 1953 – 1957.
1952 wurde im Kulturhaus ein Jugendzimmer eingerichtet und eröffnet. Es stand der örtlichen Jugend für Versammlungen, Spielabende und Zirkelarbeit zur Verfügung. Im Jahre 1958 wurde eine FDJ – Gruppe gegründet, die im Kulturhaus ihre Zusammenkünfte hatte.
Durch die vielen Veranstaltungen und Feiern machte sich die Einrichtung einer Küche dringend erforderlich. So wurde die an die Kantine angrenzende Bauerstube als Küche eingerichtet. Die Gemeinde Langeln übernahm am 01.06.1957 die Rechtsträgerschaft von der MTS. Die Bibliothek des Kulturhauses verfügte über 900 Bände. Mit Romanen, Sach- und Fachliteratur, geschichtliche Erzählungen, Kinder und Jugendliteratur sowie Bildbänden hielt sie für jeden Geschmack Interessantes und Wissenswertes bereit. Erster Leiter der Bibliothek war Kral Klaschka, danach übernahm Frau Herzog dieses Amt, die 1962 von Frau Hirschmann abgelöst wurde. Von 1974 -1984 leitete Gudrun Berndt die Bibliothek. Zu diesen Zeitpunkt hatte sich der Anfangsbestand der Bücher fast verdoppelt. Letzte Bibliotheksleiterin war Astrid Reitmann, die diese bis zu ihrer Schließung im Jahr 1991 führte. Eine andere erfolgreiche Einrichtung des Kulturhauses war der Landfilm. Ab 1951 war ein Studio fest eingerichtet. (siehe Geschichte Landfilm) Im Kulturhaus waren auch verschiedene Zirkel tätig, z. B. Schach- und Fotozirkel sowie Funkmechaniker unter der Leitung von Dieter Ortmann, der beliebte Nähzirkel mit Waltraud Pohland, eine Volkstanzgruppe unter der Leitung von Lucie Schmidt, die Weiterbildungsveranstaltungen “Frauenakademie“ organisiert von Gisela Ortmann. Unzählige Tanzveranstaltungen, Konzerte, Konferenzen und Versammlungen, Ausstellungen, Heimatabende mit Volkskunstgruppen, Rentnernachmittage, Vorträge und schulische Veranstaltungen, Discotheken für Jugendliche, aber auch Übungsabende des Blasorchesters und der Frauengymnastikgruppe, sowie Sänger – und Sportlerfeiern statt. Nach einer kurzen Nutzung als Gaststätte und Leerstand ist das Kulturhaus heute in Privatbesitz.