Nach dem Erntedankfest kam die Zeit, wo man morgens das Gequieke Langelner Schweine zu hören bekam. Schachtfest wurde gehalten. Schon Tage vorher hatten blankgescheuerte Kessel, Mollen, Eimer, Gläser und Töpfe draußen an der Luft zum Trocknen gestanden. Topfkuchen und Semmeln wurden gebacken. Um 7.30 Uhr spätestens 8.00 Uhr zog der Hausschlächter mit seinen Helfern das Schachtgut aus dem Stall, erlegte das Schwein und bereitete es so weit zu, dass es vor dem Hause an den Haken gehängt werden konnte. Jetzt hieß es: „wenn das Schwein am Haken hängt, wird der erste eingeschenkt“. Das Fleisch für die Kochwurst kam in den Kessel. Nach dem Frühstück wurde die Kochwurst (z.B. Rot- u. Leberwurst) zubereitet. Mittags bekamen die Nachbarn, Freunde und Gevattern Brühe mit Stichfleisch ausgetragen. Die Herstellung von Gehacktem und Bratwurst bildete den Abschluss des Schachtens. Natürlich wurde zwischendurch immer mal wieder einer eingeschenkt und mit dem Abendbrot fand das Schlachtfest sein Ende, ging auch die Arbeit des Einkochens und des Reinigens noch weiter. Der notwendige Fleisch- und Wurstvorrat war für die Dauer des Winters gesichert. Auch zu DDR-Zeiten war das Schlachtfest noch Tradition, und auch notwendig, um sich mit ausreichend Lebensmitteln zu versorgen. Heute wird vereinzelt noch ein Schwein geschlachtet bzw. aus gekauften Fleisch Wurst oder auch Gehacktes selbst gemacht. Das meiste Geschlachtete gibt es halt beim guten Fleischer des Vertrauens.