Im Jahre 1848 erging an alle wehrfähigen Männer der Ruf, sich einen Schutz- und Wachdienst zu Gunsten des Ortes zur Verfügung zu stellen. Es sei eine Rotte Menschen unterwegs, Eichsfelder, die raubend und plündernd das Land beunruhigten. Der nicht allzu fernen Gemeinde Hessen hatten sie kürzlich erst ihren unliebsamen Besuch abgestattet und jedes Dorf müsse sich, falls nichts Schändliches geschehen sollte, vor ihnen schützen und hat auf der Wacht zu sein. So hieß es damals. Also ließ sich jeder unserer Langelschen beim Schmied eine Pike oder sonst ein Stoßinstrument anfertigen und bezog mit dieser Ausstattung dann seinen Posten. Vor allen der gefährdete Reddeber Weg musste besetzt werden, denn er konnte von Wernigerode aus Langeln die gefürchteten Gäste bringen. Während der nächsten Tage geschah nichts Besonderes. Die Männer verharrten auf ihren Posten, jeden Augenblick bereit, das Dorf vor den Angreifern zu schützen. Plötzlich rief einer aus unbekanntem Grunde: „Die Eichsfelder kommen, sie sind schon in Wernigerode“. Wegen dieser Gefahr wurde nun auch der Zweite Weg zur Stadt nach Schmatzfeld bis zu den Schmatzfelder Teichen mit Posten bestellt. Als diese Posten auf einmal am Horizont plötzlich Gestalten sahen, riefen sie: „Jetzt kommen sie, die Eichsfelder“. Aus Furcht, dem vermeintlichen Ansturm nicht gewachsen zu sein, zogen sie sich zu ihren Mithelfern zurück. Doch die Eichsfelder näherten sich zusehends. In geschlossener Gruppe gingen die Verteidiger ihnen entgegen und wagten den Zuruf: „Halt wer da?“ Als die Gruppe näher kam erkannten sie sie als Langelsche. Es war ein Knecht und mit ihm einige Schüler, die er aus Wernigerode von der Schule, der gefährlichen Lage wegen, abgeholt hatte. Damit fand die ganze Angelegenheit ihr Ende. Die Langelschen beruhigten sich wieder, es wurde nie ein Eichsfelder in Langeln gesehen.